Wies ausschaut habe ich doch noch einen leichten Jetlag. Ab
3 Uhr früh war ich im Stundentakt munter und ab halb 6 ging dann mit schlafen
gar nix mehr. Also rein ins Internet und die Zeit bis zum Aufstehen halt online
verbringen.
Um 8 wars dann soweit und die erste Etappe ins 360 km
südlich gelegene Dunedin ging los. Zuerst musste aber noch was zum Frühstücken
her. Also den nächsten Supermarkt nach Brot abgesucht. Wir sind von Australien
ein gewisses Brot gewöhnt – Cheese and Bacon Rolls! Daher war unsere Suche auf
dieses Brot beschränkt und siehe da, auch in Neuseeland gibt’s diese Brötchen
und unser Frühstück für heute (und ich denke mal für die nächsten 3 Wochen) war
gerettet.
Die Fahrt nach Dunedin (übrigens ausgesprochen Daniiidin)
war eigentlich recht unspektakulär. Ab und zu mal ein Ort und dazwischen nur
ebene Fläche. Achja die zehn bis fünzigtausend Schafe neben den Strassen nicht
zu vergessen. Die erste Sehenswürdigkeit waren dann nach ca. 200 km die Moeraki
Boulders. Dies sind runde Kugeln (was soll auch sonst rund sein) mit bis zu 3
Meter Durchmesser, die am Strand von der Meeresströmung rausgewaschen wurden
und einfach in Gruppen so rumliegen.
Am frühen Nachmittag
haben wir dann das Highlight von Dunedin erreicht - das Albatros Center. Auf
einer ca. 30 km langen Landzunge müssen diese Vögel natürlich am äussersten
Ende brüten. Der Weg dorthin ist eine sehr schmale Küstenstrasse mit mehr
Kurven als Schafe am Strassenrand, was bei den Fahrkünsten der Neuseeländer
noch schwieriger zu bewältigen ist. Jedenfalls haben wir das Center dann
erreicht und haben uns für die 14 Uhr Tour eingeschrieben. Die Tour dauerte 1
Stunde und vorher gabs von einer Maorifrau eine Information über die Vögel und
einen kurzen Film über das Entstehen des Centers. Danach sind wir dann eine
Klippe rauf zu einem Aussichtspunkt. Oben angekommen zuerst mal ein nüchternes
Erwachen… ganze 3 Albatrosse oder Albatrossinnen saßen da und brüteten ihre
Eier aus. Eigentlich hätte ich mir von einer Albatrosskolonie schon ein paar
Tiere mehr erwartet. Als wir eigentlich schon enttäuscht von dannen ziehen
wollten kam dann ein 4er Vogel aus dem Gras hervor und nachdem ihn eine Möwe
mehrere Male im Tiefflug geärgert hatte hob er sich selber in die Luft. Man
muss wissen, dass Albatrosse trotz ihres Gewichts von 12 kg Meister im
Segelflug sind und dabei bis zu 180 kmh mit ihren 3 Meter Flügelspannweite
erreichen können. Diesem Vogel dann beim Flug zu beobachten hat dann doch
wieder entschädigt. Es kam dann auch noch ein weiter Vogel hinzu, die sich dann
beide über uns vom Wind treiben ließen.
Nach der Tour fuhren wir die oben erwähnte Küstenstrasse
retour nach Dunedin. Kurzentschlossen habe ich mich dann noch entschieden die
Baldwin Street anzusehen. Die Baldwin Street ist die steilste Wohnstrasse der
Welt. Bei bis zu 35 % Steigung geht die Strasse ca. 200 m einen Hügel hinauf,
links und rechts gesäumt von Wohnhäusern. Wir haben unser Auto unten stehen
gelassen und sind die Strasse zu Fuß rauf. Beeindruckend wie steil diese Strasse
ist, schlecht zu Fuß darf man da nicht sein. Wenn man oben steht und runter
schaut, meint man man steht am Sprungturm der Skispringer und wartet auf den
Start. Ich würde gern wissen, was die Bewohner im Winter machen wenn da
Glatteis ist …
Das Wetter war heute sehr wechselhaft. Sonnenschein und
stark bewölkt und sogar ein kurzer Regenschauer war dabei. In der Sonne wars
trotz den 18° Aussentemperatur eingentlich fast schon heiss, aber sobald sie
weg war, ging ein sehr kühler Wind und man konnte ein bis zwei Jacken durchaus
vertragen. Die Neuseeländerin umgeht das ganze mit einer Daunenjacke, Minirock
und Flipflops. Alles für alle Eventualitäten gerüstet…
Dieses Mal wohnen wir wieder im Zentrum im Mercure Hotel.
Das Hotel ist ein Boutique Hotel in einem viktorianischen Gebäude bei dem sogar
auf der Vorderseite noch Feuerleitern vor den Fenstern sind. Als wir in unser
Zimmer kamen staunten wir mal nicht schlecht. Das Zimmer ist riesig, ich würde
mal schätzen zwischen 35 und 40 m², dafür ist das Bad mit ca. 5 m² im
Verhältnis sehr klein
gehalten.
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