Heute war es also soweit. Der Bootsausflug zur White Island
stand an. Doch dazu mussten wir erst mal zur Insel kommen. Beim Aufstehen in
der Früh bot uns wieder mal das gewohnte Bild: regnerisch und stark bewölkt und
natürlich durfte auch der obligatorische Wind nicht fehlen. Schön langsam
gewöhnt man sich dran. Wir wurden ja schon im Vorfeld darüber unterrichtet,
dass unser Ausflug von 10 Uhr auf 9.15 vorverlegt wurde. Dies wollten wir uns
heute früh nochmal bestätigen lassen. Die wussten davon natürlich nichts mehr,
und wir waren also doch auf der 10 Uhr Tour. Was dann auch ein kleines Glück
war. Die Tour wird mit 2 Booten angeboten, ein kleineres und ein etwas größeres
welches auch neuer und besser ausgestattet war, und die 2. Tour war eben mit
dem größeren der beiden Boote. Wir nahmen also unsere Tabletten gegen
Seekrankheit, diesmal unsere eigenen, und machten uns dann zur vereinbarten
Zeit auf den Weg zum Boot. Die ganze Vorgeschichte erinnerte uns stark an den
Whale-Watching-Ausflug, daher hatten wir auch hier wieder Bedenken. Die
Wellenhöhe sollte heute sogar noch über der von letzter Woche sein. Aber es kam
alles anders als wir dachten. Die Bootsfahrt dauerte rund 1 Stunde 45 Minuten
und wir hatten die ganze Überfahrt keine einzigen Probleme, was man von den
anderen Mitreisenden nicht sagen konnte. Diesmal hatte völlig die halbe
Belegschaft Probleme und saß irgendwo am Boden an der frischen Luft. Kurz bevor
wir auf White Island angekommen sind, haben wir noch den Helm und die Gasmaske
bekommen. Die Gasmaske sollte uns vor den Schwefeldämpfen auf der Insel
schützen. An der Insel angekommen, mussten wir auf Schlauchboote umsteigen, da
das Anlegen für die größeren Boote nicht möglich war. ABER: es war noch Ebbe
und daher konnten auch die Schlauchboote nicht zu der provisorischen
Anlegestelle fahren sondern wir mussten am Strand aussteigen. Das hieß natürlich
auch ins Wasser zu steigen und an Land zu gehen. Also Schuhe und Socken aus und
rein ins Schlauchboot. Das Wasser war aber gar nicht so kalt und am Strand dann
die nächste Überraschung: der Sand war stellenweise total heiß, ein paar Meter
daneben aber normal. Nachdem wir uns wieder vollständig angezogen hatten wurden
wir in Gruppen eingeteilt und dann gings los mit dem Besichtigen der Insel.
White Island wird als immer noch aktiver Vulkan eingestuft, die letzte Eruption
war vor 10-12 Jahren. Überall kommt Dampf aus Kratern und Löchern und es stank,
je nachdem woher der Wind wehte, beißend nach Schwefel. Wir wanderten 2 Stunden
auf der Insel bis zum Krater und zurück. Das Wetter war hier draußen zwar
besser als am Festland, aber auch hier hing eine dicke Nebelwand über dem
Gipfel. Man konnte aber trotzdem den stark rauchenden Krater gut sehen und das
Brodeln hören. Die Gasmaske hatten wir auch gebraucht als wir ziemlich nahe an
einen der vielen rauchenden Schwefelkrater kamen. Man kann sich gar nicht
vorstellen wie dieser Dampf im Hals und den Augen beißt. Für den Geschmack
bekamen wir auch ein paar Zuckerl, die wir während dieser Zeit lutschen sollten
um dem Schwefel entgegenzuwirken. Zum Abschluss der Tour kamen wir noch zur ehemaligen
Schwefelverarbeitung, die aber in den 30er Jahren eingestellt wurde, und daher
nur noch Ruinen zu sehen sind.
Die Rückfahrt zum Schiff gestaltete sich dann ein wenig
komfortabler. Die Flut war wieder höher und wir konnten von der provisorisch
hergerichteten Anlegestelle ins Schlauchboot einsteigen. Wieder zurück am
Schiff gabs dann das Mittagessen in Form einer Lunchbox und Wasser. Soweit ich
gesehen habe, hatten auch so ziemlich alle wieder Appetit, was mir vor dem
Landgang eher unwahrscheinlich erschien. Die Rückfahrt was noch angenehmer als
die Hinfahrt, da wir ja diesmal mit den Wellen Richtung Hafen fahren konnten.
Ungefähr zur Mitte der Rückfahrt hatten wir dann auch noch das Vergnügen
Delphine beim Spielen rund ums Boot beobachten zu können. Wenn wir schon beim
Whale Watchen kein Tier gesehen haben, konnten wir das wenigstens heute noch
nachholen.
Morgen geht’s wieder weiter, diesmal ist das Thermalgebiet
rund um Rotorua dran.
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