Der Morgen war wieder wunderschön. Das hätten wir uns nach
dem gestrigen verregneten Tag nicht gedacht. Nur der Wind war immer noch
zeitweise recht stark. Daher fuhren wir mal recht zuversichtlich zum Whale
Watching. Dort angekommen sahen wir mal, dass die Tour planmässig stattfinden
sollte. Wir mussten aber noch eine Weile warten und haben uns derweil ein wenig
umgesehen. Ein wenig später dann die erste leichte Nervösität: auf dem
Bildschirm wurde bei unserer Tour „Sea Sickness warning“ angegeben. Uns wurde
schon gesagt, dass es einen höheren Wellengang gibt. Als es dann losging fuhren
wir mit dem Bus zur Anlegestelle des Bootes. Nach kurzer Einweisung gingen wir
an Bord und suchten uns einen Platz in der Mitte des Schiffes. Das Rausfahren
auf See war schon recht abenteuerlich. Durch den Wellengang (Wellen um die 1
Meter Höhe!) wurde das Speedboot (ca. 60 kmh) schon sehr durchgeschüttelt. Vor
allem wenn es auf eine Welle voll draufgefahren ist und dann durch die Luft auf
die nächste Welle prallte, spritzte seitlich das Wasser ganz schön. Es durfte
beim Rausfahren natürlich auch keiner aus der Kabine raus, das wäre zu
gefährlich. Als wir dann den ersten Stopp machten um die Wale zu sehen, gingen
wir mal an die Reling. Das Schiff schaukelte durch die hohen Wellen sehr in
alle Richtungen. Von einem Wal war – natürlich – nix zu sehen. Ich ging also
wieder rein zu unseren Sitzen und plötzlich hatte ich das Bedürfnis sitzen zu
bleiben. Ich war ein wenig seekrank. Wir hatten zwar vor der Abfahrt des
Schiffes eine Tablette gegen Seekrankheit bekommen, aber die war bei mir leider
nutzlos. Naja, was soll ich sagen, den Rest der Tour war ich leider auf meinem
Sitz beschränkt. Lea stand die meiste Zeit neben mir, sie war zwar nicht
seekrank, hatte aber aufgrund der hohen Wellen ein wenig Angst um das Schiff. Auf
dem Schiff waren ca. 50-60 Leute und man kann sagen, dass etwa 10 % grosse
Schwierigkeiten und weitere 10 % leichte Schwierigkeiten hatten, den Wellengang
zu kompensieren. Es wurden mal gelinde gesagt ziemlich viele Kotztüten
verbraucht. Ich konnte das gottseidank vermeiden, aber mir war zeitweise sehr
flau und schwindlig, deshalb habe ich das Sitzenbleiben vorgezogen. Sobald sich
das Schiff schneller vorwärts bewegte, hatte ich fast keine Probleme, nur beim
Tümpeln und dem Schwanken auf 3 Ebenen (Vor-zurück/links-rechts/oben-unten und
das fast gleichzeitig) wars bei mir auch aus. Zurück zu den Walen: das Boot war
auf der Suche nach einem Pottwal, und konnte solche Wale theoretisch auch durch
einen Sender herbeirufen. Wie gesagt – THEORETISCH ! Nachdem wir 1 Stunde – was
den Passagieren mit Problemen naturgemäß ein wenig länger vorkam – von einem
Ort zum anderen gefahren sind, also immer dem Wal hinterher, kam dann endlich
die Meldung Wal voraus und wir müssten noch einmal eine kurze Fahrt dorthin
machen. Das Boot wurde von einem Flugzeug unterstützt, das die Meldungen über
Wale weitergab. An dem Ort dann angekommen war von einem Wal natürlich nix mehr
zu sehen und das Boot gab auf und es ging wieder zurück in den Hafen mit den
Worten: „Gute Nachrichten für alle Passagiere, denen es nicht gut geht: wir
fahren zurück!“
Also kein Wal und mir war schlecht… kein guter Tag. Naja
wenigstens haben wir, dadurch dass wir keinen Wal gesehen haben, 80 % der
Fahrtkosten wieder retour bekommen.
Danach mussten wir noch 2 Stunden nach Picton fahren, wo wir
dann am nächsten Tag die nächste Bootstour machen mussten – auf die Nordinsel.
Picton ist ein kleiner Ort an der Nordküste der Südinsel, eigentlich nur durch
die Fähre nach Wellington bekannt. Nachdem wir unser Hotelzimmer bezogen
hatten, wollten wir noch den Pool besuchen, haben das aber aufgrund des Windes
dann doch wieder gelassen.
Das war also der letzte Tag auf der Südinsel, morgen geht’s
dann weiter nach Wellington auf die Nordinsel.
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