Sonntag, 30. Dezember 2012

Tag 21: Auckland


Wir sind also nun wieder da, wo unsere Reise in Neuseeland begonnen hat – in Auckland. Wir haben unser Zimmer im SkyCity Grand Hotel bereits kurz nach Mittag beziehen können und sie haben uns in den 17. Stock verfrachtet. Wir haben sogar einen Meerblick, wenn man am Fenster gaaaaanz nach links blickt sieht man ein paar m² Meer. Ansonsten ist das benachbarte Crown Plaza die größte Aussicht, die wir haben. Wir haben auch schon mit ein paar Gästen von denen gewunken.
Die SkyCity ist die größte Entertainmentkette hier im Lande. In Auckland haben sie das größte Casino Neuseelands, weiters sind in diesem Komplex 2 First Class Hotels, über 20 Restaurants und Cafes, 1 Theater und natürlich der Skytower untergebracht. Der Skytower ist über 300 m hoch und man kann von der Aussichtsplattform auf 192 m entweder so ne Art Bungeesprung oder einen Skywalk machen. Beim Skywalk geht man über Gitter außerhalb der Aussichtsplattform rund um den Turm spazieren, nicht jedermanns Sache. Das Casino hat 7 Tage die Woche rund um die Uhr geöffnet und es ist auch immer etwas los. Da werden 1000e von Dollar an einem Tisch verspielt und auch gewonnen (einer hat gerade neben uns dem Groupier 1000 Dollar in Chips gewechselt), vom 2,50 Dollar Roulettetisch bis zum 100 Dollar Baccaratisch. Die Automaten beginnen mit 1 Cent aufwärts.
Wir haben heute mal einen ersten Stadtbummel gemacht und uns angesehen, wo man morgen am besten das Feuerwerk zu Mitternacht anschauen kann, aber das werden wir dann morgen kurzfristig entscheiden. Auckland ist ja mit 1,1 Mio. Einwohnern die größte Stadt Neuseelands und hier wohnt damit gut ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Unsere Versorgungssorgen haben wir auch beilegen können, da wir Restaurants und auch Supermärkte gefunden haben, die auch am Feiertag hier offen haben.
Jetzt muss nur noch das Wetter morgen mitspielen. Wir haben in der Früh gleich unser Bridge Climb auf der Auckland Harbour Bridge. Damit hätten wir dann alle 3 Bridge Climbs (nach Sydney und Brisbane) hinter uns.

Samstag, 29. Dezember 2012

Tag 20: Whangarei


Die vorletzte Etappe unserer Neuseelandrundreise war heute leider vom Verkehr ein wenig beeinträchtigt. Um Auckland herum ist natürlich mehr los als in den anderen Landesteilen und da auch noch Samstag ist und gleich 2 Feiertage nächste Woche vor der Tür stehen, haben sich wohl viele gedacht „raus ans Meer“. Daher sind wir 1,5 Stunden im Stau gestanden. Ansonsten war heute nicht viel los. Wir sind in unserer heutigen Unterkunft angekommen, eine Lodge im viktorianischen Stil mit sehr hohen Räumen. Wir haben sogar 2 Zimmer zur Verfügung und das Bad noch extra. Auch einen eigenen Zugang zur Veranda, wo wir heute Abend sicher noch draußen sitzen werden. Soweit ich gesehen habe, hat die Lodge nur 4 Zimmer, und bisher sind wir die einzigen Gäste die da sind. Wir haben auch bereits den Pool genossen, obwohl er für meine Verhältnisse schon ein wenig zu kalt war.
Morgen geht’s dann nur noch nach Auckland, wo wir schon im Vorfeld wieder gehört haben, dass auch dort zu den Feiertagen keine Restaurants geöffnet haben. Daher werden die ersten beiden Fragen morgen im Hotel sein
1.       Wo gibt’s was zu essen?
2.       Wo sind die besten Plätze fürs Feuerwerk?

Freitag, 28. Dezember 2012

Tag 19: Hobbingen - Tairua


Hobbingen – Das Mekka für alle Herr der Ringe Fans. Einmal durch das Auenland wandern, vor Bilbos und natürlich auch Frodos Haus stehen, unter dem Partybaum stehen, im Grünen Drachen ein Gingerbeer bestellen, mit Tausend anderen Fans anstehen um Tickets zu bekommen…. Wer wollte das nicht schon mal?
Auch wir konnten uns das nicht entgehen lassen. Also auf nach Matamata und auf die Shire Rest Farm, wo die Movie Tour durch Hobbingen beginnt. Die Touren gehen alle 15 Minuten und so dachten wir dürfte es ja wohl kein Problem sein, Karten zu bekommen. Als wir ankamen und die ganzen Leute sahen, habe ich mir schon gedacht, dass es vielleicht doch ein wenig längern dauern könnte (und ich hatte nicht mal ein Snickers dabei). Da man zum Hobbitdorf nur mit einer Tour kann, waren wir eben gezwungen eine zu buchen. Wir waren um 10 Uhr dort und unsere Tour begann um 11.15. Also mussten wir uns die Zeit noch ein wenig totschlagen, aber es ging recht schnell vorbei. Pro Tour wurden wir mit ca. 40 anderen Fans mit einem uralten Bus vorbei an unendlichen Schafweiden zum Movieset gefahren. Dabei haben wir durch unseren Guide schon allerhand Geschichten rund um den Film erfahren. Z.B. wie Peter Jackson diesen Ort entdeckte und mit den Eigentümern verhandelte: er kam eines Tages zu der Farm und wollte eben hier den Film drehen. Den Eigentümern war weder der Film, noch Tolkien und schon gar nicht Peter Jackson bekannt. Im Fernsehen lief noch dazu gerade ein wichtiges Rugbyspiel, also solle er später wiederkommen, dann werde man sehen. Es dürfte sich für sie aber letztendlich sehr gelohnt haben, den Ort an die Filmfirma zu vermieten.
Nach einer kurzen Fahrt über einige Hügel kamen wir an dem Ort an, wo Gandalf am Anfang des ersten Teils auf Frodo traf und beide dann mit dem Eselskarren ins Dorf fuhren. Die ganzen Hobbithäuser sind natürlich nur Kulissen und innen nur soweit ausgebaut, dass man durch die runden Türen hineingehen und sie anschließend schließen kann. Aber vor den Häusern ist alles liebevoll mit Blumen und Kleinigkeiten, wie aufgeschlichtetes Brennholz, Leitern, Kübel, Besen etc. hergerichtet. Danach gings auf den Hügel hinauf wo Bilbos und Frodos Haus, oder besser gesagt seine Haustür steht. Wenn man den Film gesehen hat kommen einen die ganzen Szenen wieder in den Sinn. Als Gandalf und Bilbo vor dem Haus sitzen und Pfeife rauchen und den Sonnenuntergang beobachten. Das Problem war nur, dass sie vor dem Haus nach Osten sehen und daher gar keinen Sonnenunter- sondern nur den Sonnenaufgang sehen konnten. Dies wurde im Film dann eben um 5 Uhr früh gedreht und der Sonnenlauf wurde im Film rückwärts gezeigt.
Weitere Stopps waren der Partybaum, unter dem Bilbo seinen 111. Geburtstag feierte, Samweis Gamtschis Haus wo seine Familie ihn erwartete nachdem er Frodo im letzten Teil verabschiedete (die Kinder in der Szene waren übrigens seine wirklichen Kinder), und das Gasthaus „Grüner Drache“ wo mehrere Szenen für den Film gedreht wurden.
Alles in allem eine wirkliche sehenswerte Tour nicht nur wenn man ein Fan der Trilogie ist, allein schon die ganzen Infos rundherum zu erfahren war mehr als interessant. Und zufällig läuft heute abend auch noch der erste Teil der Trilogie hier im Fernsehen.
Nach der Zwischenstopp in Hobbingen ging unsere Reise weiter nach Tairua auf der Coromandel-Halbinsel. Dort war auch ein ganz besonderer Strandabschnitt: der Hot Water Beach. Jeden Tag bei Ebbe eilen die Besucher mit Schaufeln bewaffnet zu diesem Strand um Löcher zu buddeln und sich dann hineinzulegen. Genau unter diesem Abschnitt geht eine heiße Thermalquelle zum Meer und wenn man sich genau dort ein Loch gräbt, dann sprudelt von unten das heiße Wasser nach oben und füllt das Loch und man hat seinen eigenen Whirlpool. Dafür gibt’s bei jeder Ebbe ca. 3 Stunden Zeit, danach kommt die Flut und das kalte Meerwasser macht den Whirlpool wieder zunichte. Wir hatten Glück, wir haben genau heute Nachmittag so eine Zeit erwischt, haben uns aber keinen eigenen Pool gebaut, wir sind nur in die bereits vorhandenen gestiegen und wollten sehen ob es wirklich so warm ist. Es stimmt wirklich, allein schon der Sand dort ist so heiß, dass man nicht lange auf einem Fleck stehenbleiben kann. Dort waren ca. 200 Leute mit Löcher buddeln beschäftigt und vor allem die Kinder waren dann mit Schaufeln und Kübeln für die Erhaltung der Whirlpools zuständig, damit das steigende Meerwasser nicht in die heißen Pools eintritt. Als wir dort waren kam schon wieder die Flut zurück und alle Bemühungen waren umsonst, bei höheren Wellen hörte man dann die Leute wieder aufschreien, wenn das kalte Wasser sie überraschte.
Morgen geht’s dann weiter zu unserer bereits vorletzten Station hier in Neuseeland ins Northland. Danach ist nur mehr Auckland dran….

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Tag 18: Rotorua


Der Weg nach Rotorua war heute nur ein sehr kurzer. Keine 100 km hatten wir  vor uns, also konnten wir uns Zeit lassen. Daher fuhren wir als erstes der Küste entlang Richtung Te Puke wo wir die ersten Kiwiplantagen sehen konnten. Bisher dachte ich ja, das wäre nur ein Gerücht, dass hier Kiwis wachsen würden, aber heute haben wir die ersten gesehen.
Auf dem weiteren Weg nach Rotorua haben wir zuerst die Okere Falls besucht. Wenn man nicht wüsste, dass hier Wasserfälle sind, würde man die glatt übersehen. Wobei sogar Wasserfall übertrieben ist, beträgt die Fallhöhe rund 2 Meter. Aber es ist ein Paradies für Kajakfahrer.
Der zweite Stopp war dann in Whakarewarewa (übrigens ich weiß die Ortsnamen auswendig, muss da gar nicht mehr auf der Karte nachsehen) wo wieder ein sehr großes und berühmtes Thermalgebiet namens Te Puia ist. Hier sind auch 2 Geysire die von selber sprudeln und in ganz Neuseeland berühmt sind. Ich muss auch sagen zurecht, es ist wirklich schön anzusehen, wie hier das heiße Wasser bis zu 10 Meter hoch herausspritzt und die Dampfwolken über das Gelände ziehen. Als wir da waren, hat er unentwegt Wasser herausgeblasen. Auch dieses Gebiet hat schöne Wanderwege zu den einzelnen Schlammtümpeln und Heißwasserquellen. Wir sahen auch eine Eröffnungszeremonie der Maori die vor einem traditionellem Versammlungshaus in diesem Park abgehalten wurde. Für mehr musste man Eintritt bezahlen, was wir aber hier nicht machten, denn…
… das Highlight des Tages kam am Abend. Im Internet habe ich ein paar Tage zuvor in der Nähe des Hotels ein Traditionelles Maori-Essen „Hangi“ mit anschließender Maori-Vorführung gebucht. Daher waren wir schon den ganzen Tag gespannt auf das Essen und die Maori. Und wir wurden nicht enttäuscht. Am Beginn begrüßte uns eine der Maori, zufälligerweise waren es dieselben, die wir am Nachmittag bereits in dem Park gesehen haben. Bei der Eröffnung noch vor dem Essen wird ein Gast ausgesucht, der dem Maori-Krieger gegenübersteht und ein Farnblatt vom Boden aufheben muss, das der Krieger vorher mit eindrucksvollen Gebärden dorthin legt. Und dreimal dürft ihr raten wer dieser Gast war ….. ICH! Eh klar, da ich ja beim Essen am ersten Tisch in vorderster Reihe saß. Aber es hatte Vorteile, nicht nur für mich, sondern für den ganzen Tisch: der ausgesuchte Gast war der Chief des Abends, und ich und mein Tisch – an dem noch 2 Kanadier und 4 Schweden gesessen haben – durften als erstes ans Buffet. Das Essen war wirklich vorzüglich, es gab sämtliche Arten von Fleisch und massenhaft Beilagen. Das Fleisch wurde eigens traditionell 3 Stunden in einem eigenen „Ofen“ zubereitet, früher wurde es mit heißen Steinen in der Erde vergraben. Die Steine waren auch diesmal dabei, aber das ganze wird heute mit Gas betrieben. Danach begann dann die rund einstündige Vorführung mit Tänzen und Gesängen. Einige Lieder waren sehr bekannt und wurden nur in die Maori-Sprache übersetzt. Höhepunkt der Vorführung war der „Haka“, der Kriegstanz der Maoris. Wer so einen mal sehen möchte, unbedingt auf Youtube Haka suchen, am besten den der „All Blacks“, der neuseeländischen Rugbymannschaft.
Morgen geht’s weiter auf die Coromandel-Halbinsel und auf dem Weg dorthin schauen wir noch im Auenland vorbei.  

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Tag 17: White Island


Heute war es also soweit. Der Bootsausflug zur White Island stand an. Doch dazu mussten wir erst mal zur Insel kommen. Beim Aufstehen in der Früh bot uns wieder mal das gewohnte Bild: regnerisch und stark bewölkt und natürlich durfte auch der obligatorische Wind nicht fehlen. Schön langsam gewöhnt man sich dran. Wir wurden ja schon im Vorfeld darüber unterrichtet, dass unser Ausflug von 10 Uhr auf 9.15 vorverlegt wurde. Dies wollten wir uns heute früh nochmal bestätigen lassen. Die wussten davon natürlich nichts mehr, und wir waren also doch auf der 10 Uhr Tour. Was dann auch ein kleines Glück war. Die Tour wird mit 2 Booten angeboten, ein kleineres und ein etwas größeres welches auch neuer und besser ausgestattet war, und die 2. Tour war eben mit dem größeren der beiden Boote. Wir nahmen also unsere Tabletten gegen Seekrankheit, diesmal unsere eigenen, und machten uns dann zur vereinbarten Zeit auf den Weg zum Boot. Die ganze Vorgeschichte erinnerte uns stark an den Whale-Watching-Ausflug, daher hatten wir auch hier wieder Bedenken. Die Wellenhöhe sollte heute sogar noch über der von letzter Woche sein. Aber es kam alles anders als wir dachten. Die Bootsfahrt dauerte rund 1 Stunde 45 Minuten und wir hatten die ganze Überfahrt keine einzigen Probleme, was man von den anderen Mitreisenden nicht sagen konnte. Diesmal hatte völlig die halbe Belegschaft Probleme und saß irgendwo am Boden an der frischen Luft. Kurz bevor wir auf White Island angekommen sind, haben wir noch den Helm und die Gasmaske bekommen. Die Gasmaske sollte uns vor den Schwefeldämpfen auf der Insel schützen. An der Insel angekommen, mussten wir auf Schlauchboote umsteigen, da das Anlegen für die größeren Boote nicht möglich war. ABER: es war noch Ebbe und daher konnten auch die Schlauchboote nicht zu der provisorischen Anlegestelle fahren sondern wir mussten am Strand aussteigen. Das hieß natürlich auch ins Wasser zu steigen und an Land zu gehen. Also Schuhe und Socken aus und rein ins Schlauchboot. Das Wasser war aber gar nicht so kalt und am Strand dann die nächste Überraschung: der Sand war stellenweise total heiß, ein paar Meter daneben aber normal. Nachdem wir uns wieder vollständig angezogen hatten wurden wir in Gruppen eingeteilt und dann gings los mit dem Besichtigen der Insel. White Island wird als immer noch aktiver Vulkan eingestuft, die letzte Eruption war vor 10-12 Jahren. Überall kommt Dampf aus Kratern und Löchern und es stank, je nachdem woher der Wind wehte, beißend nach Schwefel. Wir wanderten 2 Stunden auf der Insel bis zum Krater und zurück. Das Wetter war hier draußen zwar besser als am Festland, aber auch hier hing eine dicke Nebelwand über dem Gipfel. Man konnte aber trotzdem den stark rauchenden Krater gut sehen und das Brodeln hören. Die Gasmaske hatten wir auch gebraucht als wir ziemlich nahe an einen der vielen rauchenden Schwefelkrater kamen. Man kann sich gar nicht vorstellen wie dieser Dampf im Hals und den Augen beißt. Für den Geschmack bekamen wir auch ein paar Zuckerl, die wir während dieser Zeit lutschen sollten um dem Schwefel entgegenzuwirken. Zum Abschluss der Tour kamen wir noch zur ehemaligen Schwefelverarbeitung, die aber in den 30er Jahren eingestellt wurde, und daher nur noch Ruinen zu sehen sind.
Die Rückfahrt zum Schiff gestaltete sich dann ein wenig komfortabler. Die Flut war wieder höher und wir konnten von der provisorisch hergerichteten Anlegestelle ins Schlauchboot einsteigen. Wieder zurück am Schiff gabs dann das Mittagessen in Form einer Lunchbox und Wasser. Soweit ich gesehen habe, hatten auch so ziemlich alle wieder Appetit, was mir vor dem Landgang eher unwahrscheinlich erschien. Die Rückfahrt was noch angenehmer als die Hinfahrt, da wir ja diesmal mit den Wellen Richtung Hafen fahren konnten. Ungefähr zur Mitte der Rückfahrt hatten wir dann auch noch das Vergnügen Delphine beim Spielen rund ums Boot beobachten zu können. Wenn wir schon beim Whale Watchen kein Tier gesehen haben, konnten wir das wenigstens heute noch nachholen.
Morgen geht’s wieder weiter, diesmal ist das Thermalgebiet rund um Rotorua dran.