Tag 6 auf unserer Reise durch die Rocky Mountains-Staaten
war mal ein Ruhetag für uns. Den hatten wir uns auch auf den gestrigen Tag rauf
verdient.
Wir hatten um 8.30 eine 3-stündige Tour zu Thermalfeldern
mit mehr oder weniger aktiven Geysiren auf dem Programm und sonst nix. Die Tour
wurde von Dertour mit der Übernachtung gebucht und kostete uns nichts und das
war auch gut so. Wir sind nicht unbedingt die Tour-People, die einem Guide
hinterrennen (oder meistens auch nur –stehen). Wir machen das alles auf eigene
Faust, denn zu was brauche ich das ganze Hintergrundwissen, warum der
Thermalpool nun grün ist und der andere daneben rot. Habe das ganze eh 2 Tage
später (wenn überhaupt) wieder vergessen und es gibt ja Google. Wir brauchten
halt für einen kleinen Rund(wander)weg eine knappe Dreiviertelstunde, die wir
ohne Gruppe (waren glücklicherweise nur 6 Personen) in 5-10 Minuten locker
geschafft hätten. Aber was solls, wir mussten mal einen Tag kein Auto lenken
und konnten uns zumindest am Vormittag rumkutschieren lassen. Das einzige was
uns von dem ganzen Vortrag hängen geblieben ist: Bisons können bis zu knapp 2
Meter hoch springen!! Wir hätten ihm das auch nie im Leben geglaubt, wenn wir
nicht an einen Thermalpool kamen, der von einem ca. 1.2 m hohen Zaun umgeben
war und innerhalb des Zauns Bisonschei** gelegen wäre. Irgendwie muss die ja da
reingekommen und der Bison auch wieder raus sein. Seitdem warten wir bei jedem
Bison bis er springt, hatten aber noch kein Glück. Gegen Mittag hatten wir auch
noch das Vergnügen eine sogenannte Halo zu sehen. Eine Art Regenbogen der
kreisrund um die Sonne herum zu sehen ist. Ich hab erst vor ein paar Tagen
davon gelesen, aber leider wieder vergessen wie das genau funktioniert…. Naja,
man wird halt doch alt. Als wir wieder zur Lodge zurückkamen, grasten gerade 2
Bisons mitten unter den Leuten auf einer Wiese. Dürften die Menschen also schon
sehr gewöhnt sein, denn die brachten auch die ganze Fotoknipser nicht aus der
Ruhe.
Am Nachmittag haben wir uns noch die Gegend hier am Old
Faithful angesehen. Eine große Zahl von aktiven Geysiren sind hier innerhalb
eines 5 km Rundweges zu besichtigen. Farbenfrohe, mit glasklarem und zum Teil
kochendem Wasser gefüllte Thermalpools, daneben abgestorbene, aber total weiße
Bäume, nach Schwefel riechende Gasfontänen à
einfach gewaltig. Inzwischen haben wir den Old Faithful schon 6 x ausbrechen
gesehen, aber immer wieder faszinierend wenn er seine Fontäne alle ca. 90
Minuten auf über 30 m rausschießt.
Überhaupt ist der Nationalpark eine Ruheoase. Hier ist
abseits der Straße so was von ruhig, man kann die Natur in vollen Zügen
genießen. Wir haben auch das Glück, dass das Wetter einfach großartig
mitspielt. Wir hatten bis jetzt noch keinen Regen und hier im Park auf immerhin
knapp 2200 m Seehöhe Temperaturen von um die 20°. Wenn man bedenkt, dass wir
hier auf einem Supervulkan sitzen, dessen Caldera bei einem Ausbruch mehr oder
weniger ganz Nordamerika verwüsten würde und Auswirkungen auf die ganze Welt
hat, kann einem schon ein wenig mulmig werden. Aber man bekommt davon hier ja
eigentlich überhaupt nichts mit, außer dass eben das Thermalgebiet vor der Nase
ist und einen kleinen Vorgeschmack dessen gibt. Aber 14 Tage kann der Vulkan
sicher noch schlafen bis wir wieder hier weg sind aus dem Gebiet J .
Morgen Freitag machen wir dann die große
Nationalpark-Rundtour zu allen Sehenswürdigkeiten und hoffentlich sehen wir
auch das eine oder andere größere Wildtier (Chipmunks, Streifenhörnchen und
Eichkätzchen hatten wir schon genügend).
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