Mittwoch, 22. Januar 2014

Cruisin´ caribbean



Samstag wars also soweit – das Einschiffen auf der „Oasis of the Seas“, dem derzeit größtem Kreuzfahrtschiff der Welt. 361 m lang, 50 m breit und 70 m hoch. Um eventuelle Ehrenrunden durch den Flughafen von Fort Lauderdale zu vermeiden haben wir diesmal den Hotelshuttle gebucht um direkt zum Pier gebracht zu werden. Beim Einsteigen ins Shuttle wurden wir den Schiffen nach aufgerufen um unser Gepäck einzuladen. Wir dachten uns, ok, die haben mitgedacht und das letzte Schiff das aufgerufen wird ist das erste das wir dann anfahren um die Koffer einfacher wieder auszuladen. WIR dachten so, DIE nicht… die machten das eher nach dem Motto First in – First out.
Das 2. Schiff waren dann die Oasis und wir sahen das Riesending dann endlich mal aus der Nähe. Auf dem Schiff haben rund 6500 Passagiere und ca. 2200 Crewmitglieder Platz, dementsprechend kann man sich vorstellen wie es beim Einchecken rund ging. Aber die Royal Caribbean ist hier sehr organisiert und der Check-In war im Vergleich mit Hotels eigentlich sehr schnell und wir wurden nach den obligatorischen Willkommensfotos (die wir aber wohlwissend abgelehnt haben) auf das Schiff geleitet. Wir kamen direkt auf der Royal Promenade aufs Schiff und bekamen gleich einen ersten Eindruck von diesem großem Schiff. Die Promenade (auf Deck 5 von 17!!) liegt mitten im Schiff und hat mit einigen Bars und Snackrestaurants, vielen Geschäften auch sonst was zu bieten. Sie ist das Herz des Schiffes, hier finden die Paraden und Ansprachen statt, von hier aus geht’s zum Theater und zum Diningroom. DiePromenade ist ca. 100 m lang, die Hälfte des Schiffes breit und erstreckt sich nach oben über 3 Decks.
Von hier aus machten wir uns mal auf den Weg zu unseren Kabinen. Wir hatten unsere Zimmer mit Balkon auf Deck 7 gebucht, und zwar gegenüberliegend, damit wir immer jede Seite des Schiffes überblicken konnten. Die Kabinen sind jetzt nicht sehr groß aber auf jeden Fall ausreichend mit einem schönen King-Size-Bett. Danach haben wir uns mal das Schiff Deck für Deck angesehen:
Großer Fitnessraum mit sehr schönem Spa-Bereich
eine ca. 700 m lange Joggingstrecke rund ums Schiff
über 25 Restaurants und Bars, in denen abends zum Teil Livemusik spielt
2 Flowrider = Surfgelegenheiten
Minigolfbahn mit 9 Löcher
Sportplatz für Basketball, Fussball etc.
4 große Pools, 9 Whirlpools (2 davon überhängend über den Rand des Schiffes)
2 riesige Kletterwände
1 Aquatheater am Heck des Schiffes wo abends Artisten, Taucher, Synchronschwimmerinnen und Klippenspringer auftraten (alle mehrfach ausgezeichnet und mit jahrelangen Erfahrungen)
1 Opal Theater für Musicals, Gameshows etc. mit rund 1000 Sitzplätzen auf 2 Ebenen
1 Eislaufbahn, auch hier für eine Eisshow und natürlich Publikumseislauf
3-stöckiges Hauptrestaurant
Central Park:
in der Mitte des Schiffes ist von Deck 8 nach oben hin alles offen und hier wurden lebend Pflanzen wie in einem Park angeordnet wo man durchspazieren kann. Seitlich sind einige Restaurants und laden zum abendlich flanieren ein.
Boardwalk:
am Heck des Schiffes ist auf Deck 6 ebenfalls zum großen Teil nach oben hin offen der Boardwalk. Hier gibt’s neben Restaurants und Geschäften auch ein großes Karussel mit handgeschnitzen (!!) Figuren! Hier ist auch dann am Ende der Zugang zum Aquatheater.
1 Zipline – hier kann man an einem Seil hängend über den Central Park von einer Seite zur anderen rüberrutschen.
Wenn man im Bauch des Schiffes spazieren geht, dann hat man nie den Eindruck, dass man sich auf einem Schiff befindet. Kurz vor Auslaufen des Schiffes gabs dann die übliche Notübung. ALLE Passagiere mussten sich in den auf ihrem Sailpässen aufgelisteten Evakuierungsbereichen einfinden. Bei unserer letzten Kreuzfahrt war diese noch mit Rettungsweste an Deck vor den Rettungsbooten gewesen. Diesmal war es schon ein wenig eleganter und wir durften es uns im Opal Theater bequem machen. Also wenn das Schiff untergeht können wir uns noch gemütlich eine Show ansehen und dann geht’s in die Rettungsboote.
Das Ablegen des Schiffes ist in Fort Lauderdale weniger spektakulär als in Miami. Hier gibt’s nur ein paar Häuser rundherum, in Miami hat man wenigstens die ganze Skyline im Hintergrund. Leider war auch das Wetter in Ft. Lauderdale nicht gerade schön, sodass wir es vorzogen bald wieder unter Deck zu gehen und uns für das Abendessen fertig zu machen. Nach dem Essen haben wir noch das Broadwaymusical „Hairspray“ angesehen. Für mich eines der besten Musicals, da ich die Musik der 60er Jahre liebe. Wer den Film dazu kennt weiß um was es darin geht. Einer der Höhepunkte war die Szene als einer der Hauptdarsteller mitten im Lied den Text vergaß und nur noch lachen musste (im Film John Travolta als MUTTER der Hauptperson).
Tag 2
Auf hoher See
Der zweite Tag war mal zum Ausrasten da und war ein reiner Seetag. Wir suchten uns also ein schönes Plätzchen auf dem Sonnendeck, nach 2 Stunden dann das nächste, ca. 30 Minuten später das nächste usw…..Irgendwann haben wir dann doch ein relativ nettes Plätzchen ganz vorne am Schiff gefunden.  Das Wetter war nicht unbedingt auf unserer Seite und der Wind begleitete uns auch auf See. Der erste Tag war stark bewölkt, wie gesagt sehr windig, und – das konnte ja noch nicht alles sein – am vormittag und am späteren Nachmittag auch sehr regnerisch. Aber in den Whirlpools war es trotzdem sehr schön und vor allem sehr warm!!  Mehr gibt’s vom ersten Tag nicht zu erzählen  
Abends sind ja jeden Tag verschiedene Shows und andere Unterhaltungsmöglichkeiten. Dieses Schiff wird irgendwie von der Filmfirma „Dreamworks“ unterstützt, die ja bekannterweise die u.a. die Filme Madagaskar und Shrek herausbrachte. Daher sind jeden Tag zu gewisse Zeiten die Hauptfiguren der Filme für Fotos auf der Promenade. Shrek, Fiona, die Pinguine, Alex der Löwe, Gloria das Nilpferd, der gestiefelte Kater, King Julien usw.
Tag 3
Labadee per Wave Jet
Am Montag war der erste Landausflug an der Reihe. War es am Vortag noch relativ kühl mit 23° und ein wenig regnerisch, umso schöner war es hier in Labadee. Strahlender Sonnenschein und Tageshöchstwerte um die 33° erwarteten uns. Royal Caribbean hat auf Haiti eine kleine Halbinsel gekauft und hier wird einem einfach alles geboten. Ziplining von einem Hügel herunter, ein kleiner Rollercoaster eben diesem Berg herab, Sonne, Strand und Meer und alles überragt von dem riesigen Kreuzfahrtschiff. Mussten wir vor 7 Jahren noch mit Beibooten zum Strand gebracht werden, hat man inzwischen einen schönen breiten Landungssteg gebaut und man kann nun bequem zum Strand laufen. Wir haben uns heute für die Ausflüge aufgeteilt. Simone wollte unbedingt Schnorcheln und wir anderen 3 haben uns für eine Wave Jet Tour entschieden. Zuerst wurden wir gebrieft und mussten uns ein Video über die Handhabung der Wave Jets ansehen und was wir alles nicht damit machen durften. Danach Schwimmweste an und rauf auf den Skidoo fürs Wasser J. Am Anfang dachte ich mir, hätte ich doch das Ziplining genommen… da ich Wasser eh schon so wahnsinnig gern mag, vor allem das tiefe Meer, muss ich mir auch noch so eine Tour aussuchen… ABER: kaum war ich auf dem Ding drauf und hab zum ersten Mal Gas gegeben wollte ich nicht mehr runter von dem Wave Jet. Wir sind dann 1 Stunde lang mit 9 Jetskis hintereinander dem Guide nach raus aufs offene Meer und es war einfach gewaltig. Über das Meer zu düsen und über die Wellen zu springen ist einfach nur toll. Am liebsten würde ich mir so ein Teil zulegen, wenn die Badewanne nicht zu klein dafür wäre.
Danach  haben wir es uns noch am Strand gemütlich gemacht und sind noch eine Runde im Meer geschwommen. Lea und ich sind dann früher zum Schiff zurück um noch auf dem Sonnendeck bei weniger Leute zu schwimmen.     
Tag 4
Jamaica – Ya Man
Dienstag wartete dann gleich der nächste Landausflug auf uns: Jamaica, genauer gesagt Falmouth. Auch heute strahlend schön und Temperaturen knapp an die 30° und die sollten wir heute auch brauchen. Irgendjemand – ich glaube es war derselbe der den Flug mit nur 1 Stunde Aufenthalt in Frankfurt und den Mitternachtsflug nach Miami gebucht hatte – hat uns hier einen im wahrsten Sinne des Wortes „coolen“ Ausflug gebucht à Innertubing and Dunns River Falls. Es ging also zuerst mit dem Bus 1 Stunde lang Richtung Ocho Rios (hier haben wir vor 7 Jahren mit dem Schiff angelegt). Wir wurden zuerst zu den Dunns River Falls gebracht. Diese Wasserfälle sind eine der Topattraktionen von Jamaica und das bekam man auch gleich am Parkplatz mit. Busweise wurden hier die Touristen von den Schiffen und Hotels angeliefert. Die Wasserfälle sind ungefähr 300 m lang (nicht hoch! à lang) und haben eine Höhendifferenz von rund 200 m. Was wir hier zwar vorher gelesen haben war, dass wir die Möglichkeit hätten diese Wasserfälle raufzuklettern ABER nicht dass wir dies auch MUSSTEN J. Also zuerst vom Parkplatz wieder runter zum Meer wo die Fälle zu Ende waren und dann gings auch gleich los. Wir kletterten die Wasserfälle nach oben und wer weiß wie kalt unsere Gebirgsbäche im Sommer sind der kann sich vorstellen dass dieses Wasser um nix wärmer war. Am Anfang nahmen wir uns vor, mehr als bis zu den Knöcheln gehen wir da nicht rein … typischer Fall von denkste. Die Fälle werden immer wieder von sogenannten Rockpools – quasi Auffangbecken die von Knöcheltiefe bis zu über Hüfttiefe reichen können – unterbrochen und da muss man durch ob man will oder nicht. Und gleich beim ersten dieser Pools war ein Fotostopp. Pärchenweise musste man sich unter den – zugegebenermaßen nicht sehr reissenden -  Wasserfall stellen wo dann ein Foto und ein Video gemacht wurde. Hier konnte man sich ja noch ein wenig durchschummeln um nicht komplett nass zu werden, aber ein paar Meter weiter oben nicht mehr. Man musste sich verkehrt auf den Felsen stellen und man wurde rücklings ins kalte Wasser geschupft. Ab hier war man dann von oben bis unten klatschnass und das Wasser wurde nicht unbedingt wärmer je weiter man nach oben kam. Aber je länger man in dem Wasser rumplantschte desto feiner wurde es und nach weiteren Fotostops kamen wir dann auch nach einer knappen Stunde oben an. Wir wären am liebsten wieder runter gegangen und hätten das ganze ein zweites Mal gemacht aber wir hatten leider keine Zeit dafür. Wir wollten zwar anfänglich kein Video von dem Ausflug kaufen, aber hier machten wir eine Ausnahme, zu gut hat uns das alles gefallen.
Danach fuhren wir weiter zum nächsten Stop, dem White River zum Innertubing. Jeder kennt doch die Reifenrutschen aus den diversen Wasserparks. Nun, das hier ist im Prinzip dasselbe, nur man nehme statt Reifen aufgeblasene Lkw-Schläuche mit einem dünnen Brett in der Mitte damit man nicht durchfällt und statt der Rutsche nehme man einen saukalten Fluss in Jamaica und dann kanns losgehen. Der Fluss war naturgemäß abschüssig mit einigen Stromschnellen und wie schon gesagt … saukalt. Aber es war ein Erlebnis diesen Fluss und sein kaltes Wasser zu bezwingen, wobei das „Schlimmste“ an dem Innertubing war das 3-stimmige Singen des Guides… laut, sehr falsch aber mit größter Begeisterung J.
Der Fluss endete am Meer und dort erwartete uns schon unsere Führerin aus dem Bus um uns zum Mittagessen in ein nahegelegenes Hotel zu bringen. Dort konnten wir uns auch umziehen und abwaschen.
Dieser Ausflug war wirklich ein Traum, wir haben selten so gelacht und in so einem kalten Wasser gebadet wie bei den Wasserfällen und dem Reifenfahren auf dem White River. Alles in Allem eine mehr als gelungene Tour und wir würden dies jederzeit wieder machen J.
Auf der rund 1 Stunde dauernden Rückfahrt waren wir so fertig, dass wir auch ein wenig geschlafen haben. Das Verkehrsverhalten in Jamaica ist ja auch einzigartig. In 50er Zonen kann man getrost 100 fahren, geblinkt wird nicht dafür ist die Hupe da, und von Abstandhalten wird hier nicht viel gehalten.
Aber wir kamen trotzdem gut wieder zum Schiff zurück. Was wir zu Beginn für einen 3-4 stündigen Ausflug gehalten haben wurde ein Tagesausflug. Wir waren eine der ersten die vom Schiff runter sind und eine der letzten die wieder aufs Schiff gingen. Inzwischen hatte es auch in der Umgebung des Schiffs einen starken Regenschauer gegeben, den wir aber bei unserem Ausflug nicht mitbekommen haben, ums Schiff herum allerdings war völlig Land unter.
Das Abendessen im Hauptrestaurant um 18 Uhr haben wir gerade noch geschafft und hier muss erwähnt werden, dass das Essen ein Traum ist. An diesem Tag war auch nicht so viel los wie gewöhnlich und daher konnte sich unsere Bedienung Marylin von den Philippinen mehr um uns kümmern und wir erfuhren auch sehr viel privates von ihr. Marylin ist wirklich eine der besten, aufmerksamsten und zuvorkommendsten „Kellnerinnen“ die wir bis jetzt erleben durften.

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