Silvester. Als wir in der Früh aus dem Fenster schauten
freuten wir uns, fast wolkenlos. Das perfekte Wetter für den Bridge Climb, den
wir aus organisatorischen Gründen seitens des Veranstalters von Mittwoch auf
Montag vorverlegen mussten. Mittwoch hatten sie nämlich geschlossen, das wusste
aber ihr Buchungsprogramm im Internet nicht.
Aber als wir dann auf der anderen Seite des Hotels raus sind
zum Auto war das Wetter nicht mehr so perfekt. Starker böiger Wind und dicke
fette Regenwolken zogen auf. Wir kamen dann beim Büro des Bridge Climb an und
es fing mal leicht an zu regnen, aber wir waren ja noch eine halbe Stunde zu
früh dran. Wir sollten also warten bis um 9 Uhr, wenn die Tour los geht. Damit
konnten wir uns noch beim Hafen und den Fischern ein wenig umsehen. Aber der
Wind wurde immer heftiger und daher setzten wir uns ins Auto und lasen die
Zeitung, die wir in der Früh vor der Zimmertür liegen hatten. Dann fing es auch
schon zu regnen an, und es wurde immer mehr. Nur mehr 15 Minuten bis wir die
Tour hatten und der Regen kam fast waagrecht daher durch den starken Wind. Aber
warum sollte es in Auckland anders sein als im Rest Neuseelands? 5 Minuten vor
9 hörte es auf zu regnen und es schien wieder die Sonne, 20 Minuten später war
es dann sogar wieder fast wolkenlos. Aber der Wind hörte leider nicht auf, es
sollte der windigste Bridge Climb werden, den wir bis jetzt hatten. Wir bekamen
unsere Ausrüstung – Helme, Anzüge und Klettergurt mit Karabiner – und dann
gings los auf bzw. unter die Brücke. Auf dem Weg nach oben kamen wir noch beim
Bungeeabsprung vorbei und konnten uns noch einen Tandem- und einen Singlesprung
ansehen, bevor wir weiter kletterten. Der Bridge-Bungee ist zwar nur knapp über
40 Meter hoch, ich würds aber trotzdem nicht machen. Als wir dann auf den
Brückenbogen kamen, war der Wind schon sehr, sehr stark, aber uns konnte das
nicht erschüttern, wir zogen unseren 3. Bridge Climb durch. Dadurch dass diese
Brücke die niedrigste der 3 war, haben uns die beiden in Australien ein wenig
besser gefallen.
Danach sind wir, da wir schon mit dem Auto unterwegs waren,
noch zum Auckland Museum gefahren. Ich wollte unter anderem dorthin um mir noch
einmal eine Vorführung der Maori anzusehen. Diese kam aber, meiner Ansicht
nach, nicht an die erste Vorführung in Rotorua heran. Die Maori dort waren mir
viel ausdrucksstärker und gesanglich besser.
Gegen 15 Uhr fuhren wir wieder ins Hotel um uns langsam auf
den New Years Eve vorzubereiten. Wir schauten uns in der Stadt um, wo wir dann
um Mitternacht das Feuerwerk ansehen wollten. Auckland ist für mich keine
Großstadt im eigentlichen Sinn. Sie hat zwar 1.3 Mio. Einwohner, aber man sieht
keinen. Die Straßen sind so gut wie leer, kein Verkehr, keine Leute. Keine
Ahnung ob das nur daran liegt, dass jetzt die Haupturlaubszeit ist, aber in
einer Stadt sollte doch immer was los sein. Dies sollte sich auch an dem Abend
ändern. So viele Leute haben wir in bisher in Neuseeland zusammen nicht
gesehen. Rund um unser Hotel war natürlich der Haupttreffpunkt für die ganzen
Nachtschwärmer. Wir sind nach dem Abendessen noch einen Sprung ins Casino.
Allein schon dorthinein zu kommen war ein Spießrutenlauf. Wir hatten beim
Einchecken ins Hotel Armbänder bekommen, die wir an diesem Abend anziehen
sollten um beim Eintritt in die SkyCity bevorzugt behandelt zu werden. Diese
waren auch dringend notwendig, ansonsten hätte allein das Reinkommen sicher
zwischen 30 Minuten und einer Stunde benötigt, so lang waren die Schlangen vor
dem Casino und der SkyCity. Im Casino habe ich noch nie so viele Leute spielen
sehen. Sämtliche Tische und völlig alle Automaten waren besetzt. Irgendwann
schafften wir es doch an einen der Tische, hatten aber kein Glück im Spiel und
haben insgesamt 27 Dollar verloren. Bis um Mitternacht war aber immer noch 2
Stunden Zeit und daher beschlossen wir dann aus dem Getümmel zu fliehen und uns
Richtung Hafen aufzumachen. Auf den Straßen war natürlich an dem Abend viel
los, und vor allem bei den Restaurants am Hafen sammelten sich die Leute an den
Stellen, wo man den Skytower sehen konnte für das Feuerwerk. Der Hafen war aber
nix für uns, daher wieder Richtung SkyCity, aber auf die andere Seite wo ein
kleiner Park ist. Ich bin mir sicher, dass ich in der ganzen Stadt mindestens
80 % Ostasiaten oder Inder befunden haben, man sah fast keine Einheimischen.
Vom Eingang des Parks hatte man eine tolle Sicht auf den Turm und daher sind
wir dann dort geblieben. Auf der Straße zwischen uns und dem Turm sammelten
sich dann bis Mitternacht sicher mehrere Tausend Leute an um das Feuerwerk zu
verfolgen. Das Feuerwerk war dann sehr schön, dauerte knapp 5,5 Minuten, kann
sich aber mit Sydney (Sydney daher, da es das einzige ist, welches ich
außerhalb von Österreich gesehen habe) nicht messen. Danach mussten wir uns den
Weg durch die feiernden Asiaten und Inder zum Hotel freikämpfen und gegen 1 Uhr
waren wir auch wieder auf dem Zimmer.
Am Neujahrstag war dann erst mal Ausschlafen angesagt. Da
heute in der Stadt selber mehr oder weniger nichts offen hatte, beschlossen wir
in den Zoo zu fahren. Auckland hat einen der schönsten Zooanlagen die ich bis
jetzt gesehen habe. Wunderschön angelegte Tiergehege und Volieren mit traumhafter
Vegetation.
Für den letzten Abend haben wir uns dann noch das beste
Steakrestaurant fürs Abendessen hier im Hotel ausgesucht. Morgen geht’s dann am
Nachmittag zum Flughafen und wieder Richtung Heimat. Aber davor wird noch ein
Zwischenstopp in Dubai bis Montag eingelegt.
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