Von nebeligen Aussichten, sattem Grün, Bombensuchern, Affenhorden, kurzen Nächten, Schlaglöchern und wilden Tieren.
Aber mal von Anfang an: Begonnen hats Dienstag Abend mit der Fahrt zum Münchner Flughafen. Bis an den Rand von München wars kein Problem, dann kam allerdings dichter Nebel auf. Erste Zweifel kamen ob der Flug überhaupt planmässig stattfinden wird können. Aber mit nur einer halben Stunde Verspätung gings dann ab nach Mombasa.
Ich hatte mir ja seit unserer Reise mit der Billigairline Martinair 2003 nach Florida geschworen, dass ich keine Langstreckenflüge mehr mit solchen „Billigfluglinien“ mache, aber die Air Berlin hat mich hier sehr positiv überrascht. Das Essen war wirklich erstklassig (ich kann mich eigentlich nicht an ein dermassen gutes Essen bei unseren inzwischen doch zahlreichen Reisen erinnern). Der Service ist wie gewohnt sehr gut und auch der Platz war ausreichend. Somit sind die knapp 8 Stunden auch wie im Flug vergangen .
Angekommen in Mombasa war mir durch die Winterbekleidung und dem schwülen Wetter doch einigermassen zu warm, aber von Umziehen konnte in den nächsten gut 2 Stunden keine Rede sein. Nach dem Visaformalitäten wurden wir schon von unserem Taxi erwartet, das uns in die Severin Sea Lodge, ein wenig nördlich von Mombasa, bringen sollte. Wir dachten der Verkehr in Ägypten wäre das schlimmste, aber das hier in Kenia schlägt den noch bei weitem. Die Verkehrsregeln sind kurz erklärt: ES GIBT KEINE! Hier fährt jeder wo und wie er will. Zur Erklärung: eigentlich wäre hier Linksverkehr, aber das schert hier so gut wie niemanden. Hier kommen dir auch Lkw oder Busse entgegen, wer zuerst ausweicht hat gewonnen oder verloren, wie mans nimmt. Ich habe bis jetzt auch noch kein einziges Verkehrszeichen gesehen, ebenso nur 1 Ampel bis jetzt und die war nur auf „gelb“ eingestellt (wozu auch andere Farben, hält sich wahrscheinlich eh keiner dran).
Wir habens aber trotzdem heil ins Hotel geschafft. Wir haben ein Zimmer im 1. Stock eines Bungalows mit Blick auf die Parklandschaft mit Palmen und Pool. Wir hätten auch einen 42“ Plasmafernseher, aber der funktioniert (noch) nicht. Nachdem wir uns ein wenig das Hotel angesehen haben und noch auf einer Liege am Pool eine Runde geschlafen haben, bekamen wir von unserem Reiseleiter noch einige Dinge erklärt. Er hat uns auch noch ein Taxi bestellt, damit wir zu dem nahegelegenen Einkaufscenter gebracht werden um noch ein paar Kleinigkeiten zu kaufen. Das Taxi war ein wirklich ziemlich neuer Van mit automatischen Türen. Der Fahrer zeigte uns noch ein paar Sachen auf den Weg dorthin und als wir in das Einkaufscenter einbogen wurde alles (auch Kofferraum und Motorhaube) nach Bomben untersucht. Sogar mit Spiegeln wurde unter dem Wagen alles abgesucht. Einerseits ja ein gutes Gefühl, dass sie nach den Anschlägen in den vergangenen Monaten (Anm. des Schreiberlings: Krieg mit Somalia) sehr vorsichtig geworden sind, aber es war auch ein mulmiges Gefühl darunter. Das Einkaufscenter selber brauchte sich nicht zu verstecken. Wir dachten uns, da kommt eine Art Basar daher wo wir um alles feilschen müssten, aber nix da. Ein Topmoderner Supermarkt in dem man von Lebensmitteln über Kühlschränke/Elektrogeräte und Handys alles bekommen kann. Und das beste war: der Fahrer war unser Einkaufswagerlschieber und danach natürlich auch Träger .
Wieder im Hotel erfuhren wir, dass wir am nächsten Tag um 6 Uhr früh auf Safari gehen würden, also hatten wir wieder eine kurze Nacht vor uns. Nach einer Runde Schwimmen im Pool und im Meer gings zum Abendessen. Wenn die Sonne vor dem Untergehen ist, kommen ganze Affenhorden in den Hotelpark und suchen nach Essen etc. Von unserem Balkon aus haben wir da einen guten Überblick was die Affen so alles treiben.
Am nächsten Morgen hiess es also um 5 Uhr aufstehen (für mich ja kein Problem, Donnerstag hätte ich eh Frühschicht) und nach kurzem Packen und 2 Brötchen mit O-Saft beim Frühstück warteten wir auf unseren Safaribus. Pünktlich um 6 Uhr kam der vollklimatisierte Safariminibus (zumindest wenn man alle Fenster aufmacht). Dass er auch noch überaus komfortabel war müssten wir ja gar nicht extra anführen, die Sitze wackelten vielleicht ein wenig und wenn man von den abgefahrenen Reifen absieht, sah er ja fast wie neu aus.
Die Fahrt war nachhinein gesehen mehr Abenteuer als der erste Safaritag. Man glaubt nicht was man auf der sogenannten Hauptstrasse zwischen Mombasa und Nairobi (nebenbei bemerkt die EINZIGE Strasse zwischen diesen beiden Großstädten) zu sehen bekommt. Hier sind mehr Kamikazefahrer unterwegs als Japaner im 2. Weltkrieg! Die sogenannte Strasse selber ist nicht mal durchgehend asphaltiert. Schlaglöcher, in denen völlig Kleinwagen verschwinden sind hier keine Seltenheit. Das Fahren hier erinnert mehr an eine Schlaglinien-Fahrt eines Besoffenen. Wer hupt hat Vorrang, und wo Platz ist wird gefahren, sollte man nicht überholen können, wird halt auf das Bankett ausgewichen. Dass wir auf den ca. 250 km nur einen Unfall gesehen haben, gleicht einem Wunder. Bei diesem Unfall dürfte aber nur der linke Aussenspiegel kaputt geworden sein, als sich der Lkw auf selbigen stürzte. Naja, der Lkw lag halt am Strassenrand komplett auf der Seite, laut unserem Fahrer durch Übermüdung ausgelöst.
Nach ca. 4 stündiger Fahrt erreichten wir dann endlich den Tsavo West Nationalpark. Nach kurzer Fahrt sahen wir dann auch schon die ersten wilden Tiere: Elefanten (welcher zuerst auf uns los gehen wollte, zumindest hatte es den Anschein), Zebras, Giraffen, Warzenschweine, Antilopen (mehrere Arten), Minihühner, Rebhühner, Flusspferde, 1 Schildkröte und Affen. Achja die Strassen im Park waren keinen Deut besser aber hier war wenigstens weniger Verkehr.
Nach weiteren 2,5 Stunden kamen wir dann endlich zu unserer ersten Safaristation, dem Severin Safari Camp. Hier mussten wir uns erstmal von den Strapazen der Anfahrt erholen. Wir haben ein Zelt direkt am Wasserloch und beim Mittagessen waren wir umringt von Erdmännchen (und natürlich auch –weibchen) und diversen Vögeln die auch von unserem Essen was abhaben wollten.
Nach einer kleinen Pause gings um 16.30 wieder los. Ziel waren diesmal die Mzima Springs, Quellen kristallklaren Wassers, die die Wasserversorgung von Mombasa sicherstellen. Hier sahen wir ebenso 2 Flusspferde und 2 Krokodile und eine Menge Fische. Auf der Rückfahrt zum Camp hörte unser Fahrer über Funk dass ein wenig hinter uns Löwen gesichtet wurden. Er wollte daraufhin umdrehen, wir blieben aber neben dem Weg stecken und kamen weder vor noch zurück. Er musste per Funk einen Kollegen, der ein wenig vor uns war, zu Hilfe rufen und erst mit vereinten Kräften gelang es den beiden den Bus wieder flott zu kriegen. Die Löwen dürften aber natürlich inzwischen nicht auf uns gewartet haben, und so fuhren wir weiter. 500 Meter danach sahen wir dann aber rechts vom Weg im Gras 2 Löwen, die uns irgendwie desinteressiert beobachtet haben. Damit haben wir am ersten Tag bereits 2 der Big Five (Löwe und Elefant) gesehen. Noch fehlen uns Leopard, Büffel und Nashorn. Mal sehen was der nächste Tag bringt. Morgen Freitag geht’s dann um 6.30 los auf Frühpirsch.
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1 Kommentar:
ja fein dass da.blanki wieder mal auf uraub is aber recht habs,wuensvh euch einen schoenen urlsub und freu mi auf was spannendes zum lesen.
lkathy
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